was ich eigentlich tun möchte…
darüber wollte ich vor einer stunde einen text schreiben. einfach so, für mich, um mich zu zentrieren, aufs wesentliche zu fokussieren, an einem sonntag nachmittag. ich habe mich sofort an den computer gesetzt – ohne dem staubsaugen, küche aufräumen oder sonstigen aktivitäten den vortritt zu geben. und habe dann erst zwei nachrichten beantwortet, bin einer spannenden anfrage nachgegangen, habe dafür mein wohnzimmer vermessen, unterwegs ein paar frisch gewaschene kleiderstücke zusammen gelegt und im schrank versorgt, dann ein paar fotos und überlegungen per mail versandt. ach ja, und dann ist mir eingefallen, dass ich ja schreiben wollte, darüber, was ich wirklich eigentlich tun möchte.
das sind die grossen dinge, die wichtigen dinge, die schönen dinge, die spannenden dinge, die erholsamen dinge, die gemeinsamen unternehmungen, die einsamen lektüren und studien, die vielen orte auf der welt zu erleben, die wunderbaren menschen um zeit mit ihnen zu verbringen, die endlos vielen interessanten themen zu diskutieren, die debatten zu verfolgen, den garten zu pflegen, die leckeren gerichte zu kochen, die momente zu teilen, und die genussvolle einsamkeit, um all dies setzen zu lassen und zu reflektieren.
irgend welchen dieser aktivitäten widme ich mich jetzt die nächsten stunden… ja, und ich gebe dem schreiben noch etwas mehr raum, damit ich mir wirklich im klaren werde darüber, was es ist, das ich eigentlich tun möchte. komisch nur, dass sich mir immer so viele dringende “to dos” in den weg stellen, wenn ich mir die zeit dazu freischaufeln will. ich erspare mir die aufzählung, es gibt schlicht alles darunter von zähne putzen und socken sortieren bis einkaufen, putzen, steuererklärung; auch geburtstagskarten und anderes erfreuliches gehört dazu, im treppenhaus plaudern, zeitung lesen, gemeinsame mahlzeiten und kaffeepausen.
ich möchte mich aber wesentlichem widmen. die themen unserer zeit erkennen, mich mit anderen darüber austauschen, mich selbst und andere zum innehalten und fragen stellen anregen. auch menschlichkeit teilen, fördern, möglich machen, mehr über meine und andere kulturen und geschichten erfahren. die schönheiten dieser welt geniessen, in offensichtlich schönem wie scheinbar hässlichem, und, ja, problemzonen erkennen, ansprechen – und verringern können. wege finden, wie ich einen beitrag leisten kann. zwischen den vielen facetten einen klaren kopf behalten, und auch meinen ressourcen genügend rechnung tragen. und noch ein paar andere sachen berücksichtigen.
und sehne mich gerade nach einer zen-meditation… oder ein paar wochen ferien… oder einfach ganz viel leere.
und nach dem dran bleiben, am wesentlichen.