«La freccia del Sud» – der Blitz in Richtung Süden.

Eher gemächlichen Tempos unterwegs.

Sehnsüchtige Passagiere an Bord.

Die Mitfahrenden bestaunen die ersten Palmen. Die ersten Feigenbäume. Die ersten Olivenbäume.

Hm, wie ich mich auf den ersten «vero caffè» freue! Si… Caffè! Caffè italiano!

Darüber, wie man den besten braut, den richtigen, nicht bitter, aber intensiv im Geschmack – über diesem Gesprächsstoff vergeht die Zeit im Flug. Man riecht die gerösteten Kaffeebohnen schon fast im Zugsabteil… es wirkt belebend, als hätten wir die dampfende Flüssigkeit verinnerlicht, der mehrstimmige Wortschwall hat sie heiss und duftend vor uns erstehen lassen. Mmh. Genusspause.

Langsam kommt Appetit auf, l’ora del pranzo! Ah, gli spaghetti! I veri, il numero 5. Nein, die anderen Varianten sind nicht wie das Original. Es gibt auch den Pasta-Puristen im Abteil – er isst täglich Pasta, aber es müssen Spaghetti sein, i veri, si capisce. Pasta ist überhaupt nicht gleich Pasta, je nach Form unterscheidet sich der Geschmack. Und sie zu kochen ist nicht gleich kochen! Al dente, al punto giusto, ganz genau. Der Test mit dem an die Wand werfen ist nett, aber so richtig die richtige Konsistenz finden, das lässt sich nur mit Probieren, die Erfahrung des Kiefers zählt. Natürlich muss die richtige Menge Salz ins Wasser… ob auch ein Tropfen Olivenöl dazu gehört, da scheiden sich die Geister. Oder erst danach. Die Würze zuletzt – jetzt hätten wir richtig Hunger, das Wasser ist uns schon längst im Mund zusammengelaufen – da einigen wir uns auf Aglio, Olio e Pepperoncino.

Das trockene Panino vom Bahnhof schmeckt immaginär nach Spaghetti aglio olio e pepperoncino… und muss hinhalten, bis wir in sechs Stunden ankommen. Hoffentlich reicht es aufs Abendessen. Pasta. Gekocht von Mamma. Erklärtes Ziel der Sehnsucht. Danach das Meer. Und dann, ja dann noch mehr…